Zur bereits vierten Maker Faire Hannover, dem Festival für Inspiration, Kreativität und Innovation, kamen in diesem Jahr vom 27. bis 29. Mai 2016 über 16.000 Besucherinnen und Besucher auf das Messegelände ins Hannover Congress Centrum. Die Make Light-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) war von Anfang an dabei und präsentierte auch in diesem Jahr mit „myphotonics“ und der „senseBox“ wahre Licht-Highlights mit Lego, Lasern und Sensoren.
Neu war in diesem Jahr der Schülertag, gleich am Freitag – und der Tag kam gut an. Rund 1.600 Schülerinnen, Schüler und Lehrer nutzten diesen Tag für ein umfangreiches Kursangebot. Make Light war mit vier Workshops vertreten: Die Lichtdesignerin Lina Wassong zeigte, wie man kleine Monster mit LED-Augen bastelt. Mit der Do-it-Yourself Arduino-Messstation „SenseBox“ konnten Kids unter Anleitung des SenseBox-Teams vom Schüler- und Forschungslabor GI@School am Institut für Geoinformatik( ifgi) aus Münster erste Programmierkenntnisse sammeln.
Bei der Arbeitsgruppe „Digitale Medien in der Bildung (dimeb)“ von der Universität Bremen ließen sich Muster programmieren, die anschließend auf Textilien gedruckt werden konnten. Nebenan konstruierten junge Besucherinnen und Besucher aus Legosteinen mit Unterstützung des myphotonics-Teams von der Universität Osnabrück optische Geräte.
Samstag und Sonntag waren die offenen Besuchertage. Über den Messehallen referierte Prof. Dr. Dirk Berben über „myphotonics – Ein DIY-Optiklabor aus LEGO-Bausteinen, fischertechnik und Arduino & Co.“ Stefan Klompmaker, Physiker aus dem myphotonics-Team, erklärt die Absicht hinter dem Laserprojekt mit den weltbekannten Plastiksteinen: „Wir wollen die jungen Wissenschaftler unter uns nachhaltig für das Gebiet der Photonik begeistern. Der spielerische Ansatz ist uns dabei sehr wichtig. Auf der Maker Faire Hannover konnten wir wieder mal beobachten, wie selbst die kleinsten Kinder die Spiegel im Laserlabyrinth perfekt einjustierten, und das in erstaunlich kurzer Zeit.“
Thomas Bartoschek leitet das senseBox-Projekt und erläuterte in seinem Vortrag, was das Besondere an der kleinen DIY-Wetterstation mit den vielen Sensoren ist: „Die senseBox bringt die Welten der Photonik, der Maker- und der OpenData -Bewegung zusammen. Nebenbei können Kinder und Jugendliche damit auch programmieren lernen und sich als Citizen Scientists betätigen, indem sie die erfassten Daten für die Wissenschaft freigeben und an eigenen Forschungsfragen arbeiten.“
Unten in den Messehallen herrschte am Make Light-Stand reges Gedränge. Besonders beeindruckend war für viele Besucherinnen und Besucher die interaktive Sandbox. Hier wurde mit Hilfe einer aus der Konsolen-Spielewelt bekannten Kinect-Kamera sowie einem Beamer auf einer Sandfläche ein interaktives Höhenmodell geschaffen. Mit kleinen Schäufelchen veränderten die Besucherinnen und Besucher live die Landschaft, bauten Berge, hoben Täler aus und ließen projiziertes Wasser in Seen und Flüsse laufen. Direkt daneben standen Menschen vor einer großen Leinwand und steuerten mit Hilfe einer Kinect berührungslos durch Handgesten die opensenseMap, auf der man die live-Messwerte aller aktiven senseBoxen in Deutschland abrufen konnte.
Die Studierenden von der Arbeitsgruppe Ultrakurzzeitphysik der Universität Osnabrück hatten ihr Michelson-Interferometer aus LEGO-Steinen mitgebracht, mit dem man Experimente zur Messung zu Wellenlänge und Kohärenz kostengünstig im Schulunterricht verdeutlichen kann. Blickfänger war das daneben stehende, 1,40 Meter lange LEGO-Laserlabyrinth, bei dem zwei Personen im Wettlauf ihre Spiegelhalter so justieren mussten, dass ihr Laserstrahl als erstes auf den Zielsensor traf. Auch der eigens aus den USA angereiste Dale Dougherty, Initiator und Begründer der weltweiten Maker-Faires, besuchte den Make Light-Stand und hatte sichtlich Spaß mit den Projekten.
Das senseBox-Projekt und das myphotonics-Projekt werden aktuell im Rahmen der Initiative „Open Photonik“ vom Bundesforschungsministerium gefördert.