„Die Corona-Pandemie führt uns vor Augen, wie dringend wir neue Ansätze im Kampf gegen Infektionskrankheiten brauchen. Das LPI schafft hier in Jena eine europaweit einmalige Forschungsinfrastruktur für internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um solche Lösungen gemeinsam zu erforschen und schnell auf den Markt zu bringen“, sagte Prof. Dr. Jürgen Popp, wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts für Photonische Technologien (Leibniz-IPHT) und Sprecher des neuen Forschungszentrums anlässlich der Vertragsunterzeichnung. Eine weitere Bedrohung sei die Ausbreitung multiresistenter Keime. „Jeden Tag sterben 2.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit Bakterien, gegen die kein Antibiotikum mehr hilft. Infektionskrankheiten zählen zu den häufigsten Todesursachen weltweit. Wir brauchen gute Ideen, unkonventionelle Ansätze und Lösungen, die zügig vom Labor ans Krankenbett gelangen.“
Zügige Lösungen im Kampf gegen Keime
Dazu soll das LPI beitragen und mit kurzen Wegen und klaren Übergabepunkten bis zur Marktreife internationale Forschende aus Naturwissenschaften, Technologieentwicklung und Medizin sowie Anwender aus der Industrie bei der raschen Umsetzung innovativer Methoden unterstützen.
Auf der Roadmap für Forschungsinfrastrukturen
Die Bedeutung dieses Bereichs hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) erkannt und das LPI als eines von drei großen Projekten auf seine Roadmap für Forschungsinfrastrukturen gesetzt. Das BMBF fördert in diesem Rahmen das neue Zentrum mit rund 124 Millionen Euro. Getragen wird das LPI von vier Jenaer Partnern: der Friedrich-Schiller-Universität Jena, dem Universitätsklinikum, dem Leibniz-IPHT sowie dem Leibniz-Institut für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Leibniz-HKI). Bereits zum 1. Juli 2020 startet das neue Leibniz-Zentrum parallel zum Aufbau seiner administrativen Strukturen mit konkreten Projekten. Die offizielle Aufbauphase beginnt im Januar 2021. Ab 2026 soll das Zentrum Spitzenforschenden aus der ganzen Welt offen stehen. Weitere Informationen gibt es auf der Website des Leibniz-IPHT.