Schonende und kostengünstige Wundversorgung durch Lasertherapie

Lebenswissenschaften
18.11.2015
Erstellt von Pressemitteilung des Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT, Aachen

BMBF-Verbundprojekt BI-TRE erforscht lasergestützten Wundverschluss für die Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie.

Mit Partnern aus Deutschland, Israel, Lettland und der Toscana wird im Projekt „Biophotonic Technologies for Tissue Repair - BI-TRE“ der Einsatz biophotonischer Technologien im industriellen, klinischen und medizinischen Bereich konsequent vorangetrieben. Im Rahmen der transnationalen BiophotonicsPlus-Initiative startete am 1. September 2015 das deutsche Konsortium mit seinen Aktivitäten. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert, Projektträger ist das VDI Technologiezentrum.

Ziel ist die Bereitstellung eines lasergestützten Verfahrens für die Mund-, Kiefer-, Gesichts- und Oralchirurgie zum zuverlässigen Wundverschluss nach einem operativen Eingriff. Dabei übernimmt das Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT die Projektkoordination sowie die Prozessentwicklung für die erfolgreiche Laserfixierung einer Kollagenmembran.

Bisher mussten orale Wunden und Defekte ab einer bestimmten Größe nach chirurgischen Eingriffen mit Kompressen abgedeckt, oder mit einem eigenen Haut- oder Schleimhauttransplantat mit oft aufwändiger Nahttechnik versorgt werden. Eine dichte Wundabdeckung, ein zuverlässiger Schutz vor eindringenden Keimen als auch ein haftender Verband ist im Mund-Rachen-Raum somit auch heutzutage immer noch ein ungelöstes Problem.

Durch den im BI-TRE Projekt erforschten Ansatz zur Wundabdeckung mit Kollagenmembranen, welche lasergestützt an der Schleimhaut befestigt werden, wird dagegen eine neue Lösung erarbeitet. Ziel ist es, einen verbesserten Schutz gegen Keime und eine beschleunigte Wundheilung zu erreichen. Zudem können die Behandlungskosten mit dem neuen Verfahren stark gesenkt werden. Die Behandlungszeit lässt sich erheblich reduzieren, dem Patienten kann eine Transplantation und somit eine weitere Wunde auf diese Weise erspart werden.

Die Anpassung der Laserstrahlquelle, die Konstruktion eines speziellen Handstücks, die Entwicklung geeigneter Wundauflagen und die Integration einer Temperatursensorik sind notwendige Voraussetzungen zur erfolgreichen Realisierung des Ansatzes. Dafür stehen mit den Projektpartnern Spezialisten auf den jeweiligen Gebieten bereit: