Quantentechnologien: Fraunhofer IOF baut Forschung aus

Quantentechnologien
29.05.2019
Erstellt von Fraunhofer IOF und Photonik Forschung Deutschland

Gleich zwei Meilensteine in der Geschichte des Fraunhofer IOF galt es heute zu feiern: Den Start des BMBF-Vorhabens »Quantum Photonics Labs« und den Beginn des dritten Bauabschnitts, mit dem sich das Institut um einen mittlerweile dritten Forschungsbau erweitert.

Sechs Männer im Anzug stehen vor einem kleinen Sandhaufen und haben Schaufeln mit Sand in der Hand
Der symbolische Akt des Spatenstiches. Bild: © Fraunhofer IOF

Viele prominente Gäste erschienen zum Spatenstich des neuen Forschungsbaus, unter ihnen Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Thüringens Ministerpräsident BodoRamelow und der Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. „Das Fraunhofer IOF ist eine etablierte und äußerst erfolgreiche Einrichtung für Forschung im Bereich der Photonik – in der Region, in Deutschland und darüber hinaus. Das Wachstum des Instituts, das sich im dritten Bauabschnitt widerspiegelt, ist ein konsequenter und logischer Schritt und eine Investition in die Zukunft.“ Mit diesen Worten begrüßte Prof. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, am Mittwochnachmittag die Gäste am Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF.

Bei strahlendem Wetter und bester Stimmung wurde der Spatenstich zum dritten Bauabschnitt des Instituts gesetzt. Rund 200 Gäste und Wegbegleiter ließen es sich nicht nehmen, zu diesem feierlichen Anlass an den Beutenberg Campus zu kommen und gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Instituts auf den nächsten Meilenstein anzustoßen.

Erfolgsgeschichte seit 1992

Neben Fraunhofer-Präsident Neugebauer waren viele weitere Vertreter aus Wissenschaft und Politik anwesend, unter ihnen Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und der Thüringer Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee. Auch Dr. Stefan Traeger, Vorstandsvorsitzender der Jenoptik AG und Prof. Georg Pohnert, Vizepräsident Forschung der Friedrich-Schiller-Universität, nahmen an der Festveranstaltung teil. Neben Glückwünschen an den Institutsleiter des Fraunhofer IOF, Prof. Andreas Tünnermann, verwiesen die Gäste in ihren Grußreden auf die unzähligen Erfolgsgeschichten, die das Institut seit seiner Gründung im Jahr 1992 vorweisen kann.

Ministerpräsident Bodo Ramelow sagt zum neuen Forschungsbau: „Seit seiner Gründung hat sich das Fraunhofer IOF enorm entwickelt. Es ist nicht lange her, dass wir die Eröffnung des Fasertechnologiezentrums hier am Standort gefeiert haben. Mit dem jetzigen Forschungsneubau werden einmal mehr Grundlagen geschaffen für zukünftige Forschungserfolge. So wird das Fraunhofer IOF gemeinsam mit weiteren Akteuren auch in Zukunft den Optik-Standort Jena und Thüringen entscheidend mitprägen.“

Starke Impulse für Forschung und Wirtschaft erwartet auch Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensee: „Thüringen ist auch dank des Fraunhofer IOF einer der bundesweit führenden Standorte im Bereich der Quantentechnologien und der Quantenkommunikation“, sagte Tiefensee. Mit dem Thüringer Innovationszentrum für Quantenoptik und Sensorik (InQuoSens) und den Quantum Photonics Labs hätten Bund und Land in den vergangenen Jahren erhebliche Mittel in den Aufbau leistungsfähiger Forschungsinfrastrukturen gesteckt. Damit bleibe das Fraunhofer IOF auch international jederzeit auf der Höhe der Forschung.

„Das hat dazu beigetragen, dass dem Fraunhofer IOF jetzt vom Bund auch die Koordinierung der QuNET-Großoffensive zum Aufbau eines deutschen Quanteninformationsnetzwerks übertragen worden ist“, so Tiefensee. Und auch ein weiterer Schritt steht bereits fest: Der Minister kündigte die Unterstützung des Landes für den Bau einer Teststrecke für Quantenkommunikation am Fraunhofer IOF an.

Strategischer Schritt für das Institut

Institutsleiter Prof. Andreas Tünnermann bewertete den Start des Bauvorhabens abschließend als wichtigen strategischen Schritt für die Zukunft des Instituts. Insbesondere im Bereich der Quantentechnologien sei in den kommenden Jahren ein steigendes Forschungsvolumen zu erwarten. Dafür wird der neue Forschungsbau mit modernen Laboren und Büros ausgestattet: „Die Errichtung des dritten Forschungsbaus ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte unseres Instituts. Er steht sinnbildlich für den Erfolg unserer Arbeit und das damit verbundene stetige Wachstum. Mit dem neuen Forschungsbau erhalten wir weitere Räumlichkeiten, um Forschung auf Exzellenzniveau zu betreiben und insbesondere den Bereich der Quantentechnologien voranzutreiben.“

Als Bestätigung dafür fand wenige Stunden zuvor das Kick-Off Meeting zum Vorhaben »Quantum Photonics Labs« am Fraunhofer IOF statt. In dieser Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) wird sich das Fraunhofer IOF in den nächsten Jahren der Herausforderung stellen, neue Konzepte für Quantenlichtquellen und Schlüsselkomponenten für die Quantenoptik zu entwickeln und letztendlich auch wirtschaftlich nutzbar zu machen. Insgesamt 6,4 Mio. Euro stellt die Bundesregierung für die Umsetzung der »QPL« in den nächsten Jahren zur Verfügung.

Weitere Informationen

Meldung zum Start des Projekts Quantum Photonics Labs
Website des Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik IOF
Pressemitteilung des Fraunhofer IOF: „BMBF und Forschung starten Großoffensive für die Quantenkommunikation“
Pressemitteilung des Fraunhofer: „30 Millionen Euro für Quantenbildgebung und Quantensensorik“ IOF

 

Gruppe von Männern und Frauen in formeller Kleidung gehen eine Straße entlang, im Hintergrund das Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik
Prof. Andreas Tünnermann und seine Gäste schreiten zum Spatenstich für den neuen Forschungsbau. Bild: © Fraunhofer IOF
Gruppe von Männern im Anzug steht beieinander, sie warten
V.l. Dr. Stefan Traeger, Vorsitzender des Vorstands Jenoptik; Prof. Dr. Reimund Neugebauer, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft; Bodo Ramelow, Ministerpräsident Thüringens; Wolfgang Tiefensee, Thüringer Minister für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft und Prof. Dr. Andreas Tünnermann während des Spatenstiches. Bild: © Fraunhofer IOF