Im Juli 2015 hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung die Förderinitiative „Digitale Optik“ bekannt gegeben. Ziel der Initiative ist es, Technologien voranzutreiben, die auf einer engen Verzahnung zwischen optischen und elektronischen Funktionsebenen beruhen.
Von selbständig agierenden Robotern bis hin zu autonomen Fahrzeugen: Das Zeitalter der Digitalisierung macht auch vor der Optik nicht halt. Technische Systeme mit einer optischen Sensorik erlauben eine weitaus komplexere Interaktion mit der Umgebung als bisher. Nach der optischen Datenübertragung erschließt sich die Digitalisierung somit nun auch nahezu alle anderen Anwendungsbereiche der Optik.
Ein wichtiges Beispiel ist für die Industrie der Laser als optisches Werkzeug. Mit Hilfe einer echtzeitfähigen Sensorik kann man zu jedem Zeitpunkt eine genaue Analyse des aktuellen Bearbeitungsprozesses und der wichtigsten physikalischen Prozessparameter darstellen. Abweichungen werden noch im Prozess selbst erkannt und korrigiert. Auf diese Weise verbessert sich die Effizienz und Präzision der Interaktion zwischen Licht und Materie in einem Maße, das völlig neue Anwendungen von der Produktion bis zur Medizintechnik erlaubt.
Die entscheidende Innovation und der Mehrwert der digitalen Optik gegenüber klassischen, modular aufgebauten Systemen zeigen sich in komplexen, ganzheitlichen Systemen. Das Design solcher Systeme erfordert es, auch neue Instrumente zu deren Entwicklung zu erforschen. So gilt es etwa, die Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Bestandteilen des Systems zu berücksichtigen und die entsprechenden, teilweise nur empirisch zu ermittelnden Parameter zu messen und vorzuhalten.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung will mit der Fördermaßnahme „Digitale Optik“ vorwettbewerbliche Verbundprojekte unterstützen, die zu völlig neuen oder wesentlich verbesserten technischen Lösungen für Anwendungen insbesondere in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Medizintechnik, Fahrzeugbau, Medien und moderne Dienstleistungen führen. In Form von inter- und multidisziplinären Verbünden arbeiten Unternehmen, Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen entlang der Wertschöpfungskette eng zusammen.
Im Zentrum der Fördermaßnahme stehen Forschungsinhalte aus den Bereichen optische Bild- und Umfelderfassung, Bilddarstellung, zukünftige ergonomische Bedienkonzepte und Licht als Werkzeug. Charakteristisch für alle Vorhaben soll sein, dass auf einem holistischen Systemdesign aufgesetzt wird und der Schwerpunkt der Arbeiten auf dem optischen bzw. integrierten elektro-optischen Subsystem liegt.
Die Fördermaßnahme ist Bestandteil des Förderprogramms „Photonik Forschung Deutschland“ und damit Teil der Hightech-Strategie der Bundesregierung. Sie zielt auf Innovation und Wachstum in Deutschland.
Projektskizzen können bis zum 31. Oktober 2015 eingereicht werden.
Weitere Informationen
Bekanntmachung „Digitale Optik“ auf der BMBF-Webseite
Kontakt
Dr. Martin Böltau
VDI Technologiezentrum GmbH
Tel.: +49 (0)211 6214-465
Mail: boeltau(at)vdi.de