Im Rahmen der Maßnahme „Photonische Verfahren zur Erkennung und Bekämpfung mikrobieller Belastungen“ sollen die Methoden in diesem Bereich maßgeblich weiterentwickelt werden. Im Zentrum steht dabei die Verfügbarkeit innovativer, professioneller Photonik-Komponenten und -Systeme zur Detektion und Identifizierung von Keimen sowie zur Dekontamination. Im November starten vier neue Projekte:
Das Projekt FluoResYst erforscht ein neues schnelles Nachweissystems für Multiresistenzen am Beispiel der Tuberkuloseinfektion. Basierend auf zwei Innovationen - der photonischen Integration zeitaufgelöster Fluoreszenzmessung für kurzlebige Fluorochrome und der biochemischen Fluoreszenz-Quenching-Antikörper-Assay - entwickeln die Partner eine neue Detektionstechnologie, die Analysen stark vereinfacht und somit in der Breite zugänglich macht.
Das Forschenden-Team im Vorhaben optiPBR entwickelt eine Sensorplattform auf Basis von photonischer Messtechnik, die Kontaminationen von Mikroalgenbiomasse mit Bakterien und Protozoen sowie die von ihnen gebildeten Giftstoffe detektieren kann. Mikroalgen kommen zunehmend als Rohstoff in pharmazeutischen und kosmetischen Produkten sowie in Lebens- und Futtermitteln zum Einsatz, entsprechen hoch sind die Ansprüche an die Reinheit dieser Biomasse. Gelingt mikrobielle Kontaminationen frühzeitig zu detektieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten, könnte dass zukünftig zu höheren Erträgen führen.
Im Projekt PhoTox wird eine kompakte Analyseplattform für den schnellen Vor-Ort-Nachweis bakterieller Toxine umgesetzt. Die Partner kombinieren mikrofluidische Probenvorbereitung, hochspezifische biologische Erkennungsstrukturen und Siliziumchips mit Arrays an Photodetektoren. Die Integration der Komponenten ermöglicht es, den Raum und die Komplexität des Systems um ein Vielfaches zu verringern.
Im Fokus des Projekts TEAM steht die Diagnostik und Therapie der infektiösen Endokarditis. Bei einer solchen lebensbedrohlichen Biofilminfektion der Herzinnenhäute und Herzklappen, ist eine zeitnahe und präzise Erregerdiagnostik oft lebensrettend. Der Erfolg einer Antibiotikatherapie ist hier häufig beschränkt. Mit der photonischen Methode der „Fluoreszenz in situ Hybridisierung“ (FISH) wollen die Forschenden die Grundlagen für eine angepasste Therapie entwickeln. So soll die Infektion zukünftig nicht nur schnell und sicher erkannt, sondern auch der Schweregrad und Therapieerfolg messbar werden.
Weitere Maßnahmen mit laufender Einreichungsfrist finden Sie hier.