Trotz ihrer herausragenden Eigenschaften wie z.B. hervorragende Effizienz, Langlebigkeit, Robustheit und Umweltverträglichkeit, werden Licht emittierende Leuchtdioden, sogenannte LEDs, von Endkunden noch nicht flächendeckend akzeptiert. Hauptgrund für die zögerliche Akzeptanz sind die noch zu hohen Herstellungskosten, die sich in den aktuell relativ hohen Verkaufspreisen widerspiegeln. Hier müssen in den nächsten Jahren dringend alternative und deutlich kostengünstigere Verfahren zur LED-Produktion entwickelt werden.
Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Konsortium des Verbundprojekts „InteGreat“ hat sich zum Ziel gesetzt, die Kosten in der LED-Fertigung deutlich zu senken. Gelingen soll dies durch ein integriertes LED Fertigungskonzept, bei dem alle Prozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufeinander abgestimmt und optimiert werden. Darauf basierend wird eine signifikante Verbesserung der Prozesskontrolle in der LED-Fertigung ermöglicht.
Durch die Anpassung etablierter Technologien und Prozessschritte aus der klassischen Mikroelektronik an die spezifischen Anforderungen der LED-Technologie soll erstmals eine durchgehende, semi-automatische Prozesskette zur Fertigung moderner Hochleistungs-LED erforscht und umgesetzt werden. Durch die Vernetzung bisher isolierter Prozessschritte sollen besonders kostenintensive Sortier- und Testprozesse durch einfache, übergreifende Routinen abgelöst und damit die Fertigungskosten für moderne LEDs halbiert werden.
Zur Umsetzung dieser Aufgabe arbeiten insgesamt sechs Partner aus unterschiedlichen Teildisziplinen im Projektverbund „InteGreat“ zusammen. Geführt wird das Projektkonsortium durch die Osram Opto Semiconductors GmbH aus Regensburg, die als führender LED-Hersteller in Europa die Integration und Bewertung der neuen Prozesstechnologie verantwortet. Die Konzernmutter Osram GmbH aus München unterstützt diesen Prozess durch die Erforschung spezifischer Prozesstechnologien und stellt darüber hinaus den Anschluss an relevante Märkte sicher.
Die notwendigen Maschinenkonzepte werden durch die beiden Anlagenbauer Mühlbauer AG und Würth Elektronik erforscht, während die Berliner LayTec AG als Spezialist für Messtechnik innovative Systeme zur Überwachung und Charakterisierung der LEDs über die diversen Prozessschritte hinweg erarbeitet. Wissenschaftliche Unterstützung erhält das Konsortium durch die Fraunhofer Gesellschaft e.V., die mit ihren Instituten für Zuverlässigkeit und Integration (IZM) und Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie (IISB) die basistechnologischen Grundlagen in der Prozesssteuerung und Aufbautechnik erforscht und in das Konsortium einbringen wird.
Mit dem Projekt „InteGreat“ wollen alle Partner gemeinsam die Grundlage dafür legen, moderne Hochleistungs-LEDs kostengünstig weiterhin am Standort Deutschland fertigen und damit nachhaltig am weltweiten Boom der LED-Technologie partizipieren zu können.
Das Projekt ist Anfang Dezember 2014 gestartet und wird vom BMBF im Rahmen der Förderinitiative „Photonische Prozessketten“ über einen Zeitraum von drei Jahren mit rund sieben Millionen Euro gefördert.