NG‐FLIM
Next Generation FLIM for Life Cell and Tissue Imaging
Motivation
Krebszellen unterscheiden sich von gesunden Zellen deutlich in der räumlichen Anordnung von Proteinen und Proteinkomplexen an der Zelloberfläche. Diese sogenannten Membranrezeptoren und ihr Verhalten sehr genau beobachten und automatisiert interpretieren zu können, würde womöglich den Weg zu einer schnelleren, verlässlicheren Tumordiagnostik eröffnen. Auf diese Weise könnten Patienten bereits in einer früheren Phase einer Erkrankung geholfen werden.
Ziele und Vorgehen
Im Verbundprojekt NG‐FLIM wird ein Mikroskop‐System höchster räumlicher und zeitlicher Auflösung realisiert, mit dem Membranrezeptoren schneller, einfacher und genauer als bisher beobachtet werden können. Es werden unterschiedliche Verfahren kombiniert, die zum einen den Bildkontrast deutlich verbessern und zumanderen die gleichzeitige Beobachtung mehrerer relevanter Proteine erlauben. Hierfür wird auch ein neues Anfärbeverfahren erforscht werden, dass eine genauere Markierung der Zielmoleküle erlaubt und so zur verbesserten Auflösung beiträgt. Da bei jeder Messung eine enorme Datenmenge entsteht, ist eine effiziente, zuverlässige und schnelle Datenauswertung ein weiteres Projektziel. Hierzu sollen „deep learning“‐Netzwerke benutzt werden, die eine automatisierte Datenauswertung (Gewebeklassifizierung bei der Krebsdiagnostik oder Erkennung pathologischer Auffälligkeiten) erlauben.
Innovation und Perspektiven
Durch die Kombination neuartiger Mikroskop‐, Färbe‐ und automatisierter Auswertetechniken ergeben sich zukunftsweisende Möglichkeiten für das grundlegende medizinische Verständnis von (Hirn‐) Tumoren, aber auch für verbesserte Therapiechancen von Patienten durch frühzeitige Erkennung der Erkrankung.