Fördermaßnahme: "Integrierte Mikrophotonik" im Rahmen des Programms "Photonik Forschung Deutschland", Laufzeit 01.10.2012 - 30.09.2017

Die Fördermaßnahme ist Bestandteil der Hightech-Strategie 2020 der Bundesregierung. Sie setzt ein wichtiges Ergebnis des Agendaprozesses zur Photonik und des Programms "Photonik Forschung Deutschland" um. Es sollen Unternehmen bei der Erforschung und Entwicklung neuer integrierter mikrooptischer Systeme mit hohem Anwendungs- und Marktpotenzial unterstützt werden.

Bekanntmachung

Integrierte Mikrophotonik

Der nachfolgende Text ist nur ein Auszug aus der Bekanntmachung. Die vollständige, rechtlich geltende Bekanntmachung finden Sie auf der BMBF-Seite.

Mikrooptische Bauelemente sind das funktionskritische Element einer Vielzahl technischer Systeme. Von der Telekommunikation über die Konsumerelektronik bis zur Anlagensteuerung stellt die Möglichkeit, ein optisches System zu miniaturisieren, die notwendige Bedingung für die Realisierung innovativer Produkte dar.

Deutsche Unternehmen partizipieren auf vielfältige Weise und überaus erfolgreich am Weltmarkt für mikrooptische Systeme, sowohl als OEM-Lieferant für Massenprodukte, als auch im mittleren Stückzahl-Bereich oder für Speziallösungen. Für den sich abzeichnenden Wandel hin zur mikrooptischen Integration befinden sich die deutschen Unternehmen in einer sehr guten Ausgangsposition. Im Zusammenwirken zwischen Industrie und Forschungsinstituten besteht jetzt die Chance, sich durch Bündelung des am Standort vorhandenen exzellenten Wissens für den stark an Bedeutung gewinnenden Weltmarkt integrierter mikrooptischer Systeme zu positionieren.

Photonik Forschung Deutschland

Die Fördermaßnahme ist Bestandteil der Hightech-Strategie 2020 der Bundesregierung. Sie setzt ein wichtiges Ergebnis des Agendaprozesses zur Photonik und des Programms "Photonik Forschung Deutschland" um.

Ziel der Förderung

Im Zusammenwirken zwischen Industrie und Forschungsinstituten besteht jetzt die Chance, sich durch Bündelung des am Standort vorhandenen exzellenten Wissens für den stark an Bedeutung gewinnenden Weltmarkt integrierter mikrooptischer Systeme zu positionieren.

Das BMBF will mit dieser Fördermaßnahme Unternehmen bei der Erforschung und Entwicklung neuer integrierter mikrooptischer Systeme mit hohem Anwendungs- und Marktpotenzial unterstützen.

Die Fördermaßnahme zielt auf Innovation und Wachstum in Deutschland, daher kommt der Verwertung der Projektergebnisse in Deutschland eine besondere Bedeutung zu.

Zuwendungszweck

In der Mikrooptik steht bis heute kein (zur Mikroelektronik vergleichbar) kostengünstiges Material zur Verfügung, das für die monolithische Integration einer großen Anzahl optischer Systeme für jeweils ganz unterschiedliche Anwendungen verwendbar wäre.

Es werden derzeit vor allem verschiedene Varianten so genannter hybrider Integration untersucht.

Die hybride Integration ist mit jeweils unterschiedlichen Materialsystemen für eine Vielzahl von Anwendungen nutzbar und derzeit die aussichtsreichste Technologie im Hinblick auf die Steigerung der Performanz und Kosteneffizienz mikrooptischer Systeme.

Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sollen, auch in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen bei der Erforschung und Entwicklung neuer hybrid oder monolithisch integrierter mikrooptischer Systeme, sowie der Verfahren zu deren Herstellung unterstützt werden. Da Innovations- und Beschäftigungsimpulse gerade auch von Unternehmensgründungen ausgehen, sind solche Gründungen während der oder im Anschluss an die Projektförderung des BMBF erwünscht.

Gegenstand der Förderung

Förderfähig sind richtungweisende, grundlegende, anwendungsorientierte Forschungsarbeiten des vorwettbewerblichen Bereichs, die durch ein hohes wissenschaftlich-technisches Risiko gekennzeichnet sind.

Im Rahmen der zu fördernden Projekte sollen Arbeiten zur Erforschung und Entwicklung integrierter mikrooptischer Komponenten und Systeme sowie deren Herstellungstechnologien einschließlich der Aufbau- und Verbindungstechnik durchgeführt werden. Alle Arbeiten sollen auf konkrete Anwendungen ausgerichtet sein und in einen Systemdemonstrator münden. Die Projektstruktur bzw. die Zusammensetzung der Verbünde sollen zielgerichtet auf die Erschließung neuer Marktpotenziale für die integrierte Mikrophotonik ausgerichtet sein. Daher ist anzustreben, möglichst alle relevanten Teile der Wertschöpfungskette über geeignete Partner in das Konsortium einzubeziehen.

Der jeweiligen Problemstellung entsprechend kann dabei der Schwerpunkt eines Projekts auf ganz unterschiedliche Aspekte mikrooptischer Integration gelegt werden. Je nach Anwendung kann die Integration in der dritten Dimension oder planar als integrierter photonischer Schaltkreis erfolgen. Hinsichtlich der Materialplattformen, auf denen eine Integration und optoelektronischer Funktionen erfolgen kann, können folgende drei Varianten Gegenstand der F&E-Arbeiten sein:

  • Hybride Integration d.h. Kombination unterschiedlicher Materialien, wie zum Beispiel Polymer, Glas oder Silizium für die passiven Komponenten und III/V-Halbleiter für die aktiven Bauelemente. von der Konsumerelektronik über Mobilität, IuK, Anlagentechnik, (Laser-) Fertigungstechnik bis zur Medizintechnik sind vielfältige Nutzungsmöglichkeiten für hybrid integrierte Mikrooptiken denkbar.
  • MonolithischeIntegration d.h. die Fertigung eines kompletten integrierten photonischen Schaltkreises mit allen erforderlichen aktiven und passiven Komponenten auf Basis nur eines Materials. Projekte zur monolithischen Integration sollen den genuinen Vorteil der Technologie in Konkurrenz zu hybriden oder diskret aufgebauten Systemen für konkrete Anwendungen nutzen und jenseits des bloßen Machbarkeitsnachweises auf die mittelfristige Realisierung von Produkten mit signifikant überlegenem Kosten/Nutzen-Verhältnis abzielen.
  • Silizium-basierte Heterointegration d.h. aktive optoelektronische Bauelemente der III/V-Materialgruppe mit einer Silizium-Plattform. Dies erlaubt die Verwendung des umfangreichen Instrumentariums der Silizium-Technologien für die Realisierung mikro- und nanophotonischer integrierter Schaltkreise. Arbeiten zur Silizium-Heterointegration sollen vorwiegend solche Anwendungen erforschen, die bereits heute auf der Silizium-Technologie aufbauen oder an diese angelehnt sind. Der Nutzen einer mikrophotonischen Silizium-Integration muss für die jeweilige Anwendung auch in ökonomischer Hinsicht evident sein. In erster Linie zu nennen sind hier optische Interconnects für die Informationsverarbeitung der nächsten Generation.

Zuwendungsempfänger, Zuwendungsvoraussetzungen

Die Förderung zielt ab auf FuE-Verbundprojekte, die von Unternehmen initiiert und koordiniert werden. Die Vorhaben sollen entlang der Wertschöpfungskette strukturiert sein. Antragsberechtigt sind Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft (mit Sitz und überwiegender Ergebnisverwertung in Deutschland), Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen. Eine Förderung von Einzelvorhaben sowie von Verbundvorhaben allein zwischen wissenschaftlichen Partnern ist nicht beabsichtigt. Die Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen ist ausdrücklich erwünscht und wird bei der Projektbegutachtung berücksichtigt.

Die Partner eines Verbundprojekts haben ihre Zusammenarbeit in einer Kooperationsvereinbarung zu regeln. Für jedes Verbundprojekt ist ein Koordinator zu bestellen, der in der Regel von einem industriellen Partner zu stellen ist.

Zuwendung

Bemessungsgrundlage für Zuwendungen an Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten, die in der Regel - je nach Anwendungsnähe des Vorhabens - bis zu 50% anteilfinanziert werden können. Nach BMBF-Grundsätzen wird eine angemessene Eigenbeteiligung - grundsätzlich mindestens 50% der entstehenden zuwendungsfähigen Kosten - vorausgesetzt.

Der Gemeinschaftsrahmen der EU-Kommission lässt für Kleine und Mittlere Unternehmen (KMU) eine differenzierte Bonusregelung zu, die ggf. zu einer höheren Förderquote führen kann.

Bemessungsgrundlage für Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen und vergleichbare Institutionen sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Ausgaben die unter bestimmten Voraussetzungen bis zu 100% gefördert werden können.

Förderverfahren, Einreichung der Skizzen

Das Förderverfahren ist zweistufig.

In der ersten Stufe sind zunächst dem Projektträger bis spätestens 30.11.2011 Projektskizzen vorzulegen. Die eingereichten Projektvorschläge stehen untereinander im Wettbewerb.

Die Verbundpartner reichen, vertreten durch den Koordinator, eine gemeinsame, begutachtungsfähige Projektskizze im Umfang von maximal 15 DIN A4-Seiten (inkl. Anlagen, Schriftgrad 12) beim Projektträger ein. Eine kommentierte Mustergliederung zur Erstellung der Skizzen finden Sie unter www.optischetechnologien.de/skizzen/.

Das BMBF und der Projektträger behalten sich vor, sich bei der Bewertung der vorgelegten Projektskizzen durch eine unabhängige Expertenrunde beraten zu lassen. Auf der Grundlage der Bewertung werden die für eine Förderung vorgesehenen Verbundprojekte ausgewählt.

In der zweiten Verfahrensstufe werden die Interessenten bei positiv bewerteter Projektskizze aufgefordert, in Abstimmung mit dem vorgesehenen Verbundkoordinator einen förmlichen Förderantrag vorzulegen, über den nach abschließender Prüfung entschieden wird.

Projektträger

Mit der Abwicklung der Fördermaßnahme hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung den nachfolgenden Projektträger beauftragt:

VDI Technologiezentrum GmbH
- Projektträger Optische Technologien -
VDI-Platz 1
40468 Düsseldorf

Vordrucke für Förderanträge, Richtlinien, Merkblätter, Hinweise und Nebenbestimmungen können unter der Internetadresse www.kp.dlr.de/profi/easy/formular.html abgerufen oder unmittelbar beim Projektträger angefordert werden.

Zur Erstellung von förmlichen Förderanträgen (s. unter Nr. 7.2.2) wird die Nutzung des elektronischen Antragssystems "easy" dringend empfohlen: www.kp.dlr.de/profi/easy/bmbf.

Einreichungsfrist

23.08.2011 - 30.11.2011

Ansprechpersonen

Foto: Dr. Martin Böltau
Dr. Martin Böltau
Projektträgerschaft Quantensysteme
+49 211 6214-465